11 lustige Mainzer Schimpfwörter und was sie bedeuten – darum geht es heute auf meinem Blog. Denn nirgendwo wird so unterhaltsam geschimpft wie in Meenz.
Fastnacht ist seit Kurzem vorbei und du möchtest trotzdem noch etwas zum Lachen haben? Dann bist du hier heute genau richtig. Ich liebe den Mainzer Dialekt. Als echtes Meenzer Mädsche kenne ich daher natürlich auch das ein oder andere Schimpfwort.
Die sind aber meist eher lustig und werden oft auch mit einem Augenzwinkern ausgesprochen. Schließlich kann ein Mainzer nicht allzu lange auf jemanden böse sein.
Nach der Lektüre dieses Artikels solltest du natürlich nicht gleich auf die Straße rennen und mit Mainzer Schimpfwörtern wie Konfetti um dich schmeißen. Aber ein bisschen darüber schmunzeln wäre doch schön!
11 lustige Mainzer Schimpfwörter und was sie bedeuten
Allmoi: Jemand, der einfach nicht genug bekommt. Wie ich, wenn ich vorm üppigen Büfett stehe und meinen Teller unverhältnismäßig volllade. Mama sagte immer ganz trocken dazu:”Sollen wir e Geländersche dranbaue?”
Babbsack: Ein ekliger Mensch, der auch aufdringlich sein kann.
Breweldibbe: Ein Mensch, der für sein Leben gerne meckert. Manchmal tut das ja auch richtig gut. Irgendwann muss halt aber einfach mal Schluss damit sein – das Leben in Rheinhessen ist wirklich viel zu schön dafür.
Dollbohrer: Diesen Begriff hörte ich interessanterweise in meiner Oppenheimer Grundschulzeit des Öfteren. Zum Glück war ich meistens nicht damit gemeint. Als Dollbohrer bezeichnet man jemanden, der nicht ganz so schlau ist.
Fleebutz: Dieses Mainzer Schimpfwort bezeichnet einen eher ungepflegten Menschen. Flee bedeutet nämlich auf Hochdeutsch Flöhe (na, juckt es dich schon ein wenig?).
Hannebambel: Bei diesem Mann führt eindeutig die Frau das Regiment in der Beziehung. Ist ja auch nicht unbedingt schlecht …
Krawallschachdel: Die so bezeichnete Frau reagiert bisweilen recht zickig und streitet sich auch gerne. Herr Rheinhessenliebe sagt das seltsamerweise öfter zu mir – versteh ich gar nicht! :-)
Piensje: Stell dich mal nicht so an, mag man dem Piensje zurufen. Es bezeichnet einen äußerst empfindlichen Menschen. Piens net ist der passende Ausruf dazu!
Schnudedunker: Jemand der, sagen wir es mal so, dem Wein regelmäßig nicht ganz abgeneigt ist. Kann in Rheinhessen ja durchaus mal vorkommen …
Suffkopp: Siehe Schnudedunker.
Urumbel: Eine Person, die sehr ungeschickt ist. Ein Elefant im Porzellanladen sozusagen. Oft ist das Urumbelsche auch etwas größer und schwerer als die Norm.
Mein Tipp: Ein wahrer Fundus an unterhaltsamen (Schimpf-)Wörtern liefert das Mainzer Wörterbuch von Karl Schramm (nur noch gebraucht erhältlich!). Es war mir eine gute Unterstützung, damit ich alle Mainzer Schimpfwörter auch ja richtig schreibe. Darin findest du übrigens auch das wunderschöne Wort Mauldabbezierer. So lobt der Mainzer einen leckeren Wein. Diese Vokabel lasse ich bei der nächsten Weinprobe mal elegant mit einfließen …
Weitere Blogartikel, die dich interessieren könnten:
11 lustige Mainzer Worte und was sie bedeuten
11 Fakten über Rheinhessen, die du kennen solltest
11 entzückende Mainzer Worte und was sie bedeuten
Jetzt bist du an der Reihe: Welches ist dein liebstes Mainzer Schimpfwort? Magst du den Mainzer Dialekt auch so wie ich? Schreib es mir gerne in die Kommentare!
17 Kommentare
Simbel Kordeldepp suffdudel
Das sind auch sehr lustige Schimpfwörter, liebe Renate!
De Affezippel fehlt ach.
Briebumb!
Auch ein sehr schönes Wort – Herr Rheinhessenliebe bekommt das ab und an von mir zu hören. :)
Bangert
Alt Schabrack
Derrrappel
Sehr lustige Schimpfwörter, liebe Ursula!
Sehr schön und interessant, auch wenn man Dialekte/Sprachen vergleicht. URUMBEL z.B. heißt in meiner Heimat “DELLBES” also Tollpatsch und das ist Moselfränkisch.
Da passt unser DABBES hervorragend dazu – auch ein Wort für Tollpatsch! :)
Gemoie, oder auch guten Morgen,
Ich finde es super, dass man so alte und auf platt ausgedrückte Worte, ob lustig oder auch als Schimpfworte sammelt, denn mit den Jahren geht so manches doch „ die Bach ennunner“.
Da ist mir doch noch der Ausdruck „ Plessmaschores“ eingefallen. Ich denke übersetzt könnte das so viel wie
„ ein bisschen überdreht, verrückt“ bedeuten.
Es grüßt herzlich Helma Knoll
Gude Morsche liebe Helma,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Ich liebe unseren Dialekt sehr und hoffe, ich kann mit meinen Beiträgen auch andere dafür begeistern.
Plessmaschores kannte ich noch gar nicht, danke für das goldische Wort. :)
Liebe Grüße
Kristin
Gemoje Frau Heehler,
do bin ich schunn widder !
Da ist mir eingefallen, als mein Vater im Krankenhaus lag und eine Schwester
ihm eine Suppe brachte, die seeeehr heiß war und er sich daran verbrannte:
Du überzwerisch Seistalldeer!
Übersetzt: dabbisch, bleede Schweinestalltür.
Ich denke, mir fällt noch so einiges ein. In diesem Sinne: noch en scheene Daach!
Es grüßt Sie herzlich
Helma Knoll
Vielen Dank, auch diesen Begriff kannte ich noch nicht – liebe Grüße! :)
In Alzey gibt es das Buch ” Wenn Schambes schennt “, da ist eine große Auswahl drin.
Vielen Dank für den Tipp, liebe Tine!
Im Hintertaunus Geborener ist der dort gesprochene Dialekt meine erste erlernte Sprache, meine “Moddersprooch”, gewesen. Als Erinnerung an eine frühere Kleinstaaterrei konnte dieses Dialekt von Dorf zu Dorf varieren. Durch frühere Besuche aus Frankreich sind Worte wie “Fissegigges” und “Fissemadende” in diesem Dialekt heimisch geworden. Kurios finde ich auch die Redewendung “allwertz” = immer, das doch sehr an das englische always erinnert.
Beste Grüße aus Berlin
Vielen Dank für deinen Kommentar; er zeigt, wie vielseitig Dialekte sind und dass sie durch zahlreiche Sprachen beeinflusst wurden.
Liebe Grüße aus Rheinhessen
Kristin