Es gibt etwas, dass ich wie einen wertvollen Schatz hüte, obwohl es sich doch nur um ein schlichtes Stück Papier handelt: meine Liste mit Reisezielen, die ich noch besuchen will.
Auf ihr stehen neben deutschen Städten wie Lübeck, Regensburg oder Schwerin auch europäische Metropolen: Budapest, Brüssel oder Antwerpen etwa möchte ich mir gerne ansehen.
Herrn Rheinhessenliebe und mich packt dieses Jahr so richtig das Fernweh; wir haben den Wunsch, etwas Neues zu entdecken.
Prag ist ein weiterer Sehnsuchtsort von mir – ich weiß nicht, wie lange ich schon dort hin möchte. Jetzt oder nie: Die Stadt an der Moldau soll es also sein.
Viel Zeit haben wir nicht, lediglich ein verlängertes Wochenende; ich habe jedoch gelesen, dass viele Sehenswürdigkeiten nahe beieinander liegen.
Begleite uns nun auf unserem Kurztrip nach Prag – in diesem Blogartikel habe ich unsere gesamten Erlebnisse zusammengefasst. Eines kann ich dir jetzt schon verraten: Wir haben uns beide unweigerlich in die goldene Stadt verliebt …
Inhaltsverzeichnis
Sehenswürdigkeiten in Prag
Die erste Sehenswürdigkeit, die wir entdecken ist eine der bekanntesten Attraktionen in Prag: die Karlsbrücke. Sie verbindet den Prager Stadtteil Kleinseite mit der Altstadt; dementsprechend voll ist sie auch.
Doch es lohnt sich, über sie zu schlendern: Wir lassen uns treiben, genießen grandiose Ausblicke auf die Stadt und sehen den Schiffen zu, wie sie gemütlich über die Moldau schippern. Gelegentlich bleiben wir kurz stehen, um die kunstvollen Bilder zu bewundern, die man hier neben anderen mehr oder weniger hübschen Souvenirs erstehen kann.
Ich mag es sehr, wenn man als Tourist irgendwie in Aktion treten darf: Sei es, in Bremen die Esel-Vorderläufe der Stadtmusikanten-Statue mit beiden Händen zu umfassen, in Rom eine Hand in den Mund der Wahrheit zu stecken oder eine Münze in den Trevi-Brunnen zu werfen.
Hier, auf der Karlsbrücke, soll es Glück bringen, den Hund an der Nepomuk-Statue zu berühren. Wir haben leider Pech, da das Standbild aktuell verhüllt ist. Eine Alternative ist wohl das Franz-Kafka-Denkmal in der Dušní Straße, wenn man einen Blick auf die verdächtig blankpolierten Schuhe des Bronzedenkmals wirft.
Ein weiterer touristischer Anziehungspunkt ist die Prager Burg. Die Anlage erstreckt sich auf unfassbaren 70.000 Quadratmetern – Weltrekord! Wir genießen das Weitläufige des Areals; anders als auf der Karlsbrücke oder in der Altstadt haben wir hier ausreichend Platz zum Flanieren. :)
Innerhalb der Burg-Anlage befindet sich auch das Goldene Gässchen. Es trägt diesen Namen, da dort einst viele Goldschmiede ansässig waren. Zuvor versuchten Alchimisten, Gold aus einfacheren Materialien herzustellen und waren (erfolglos) auf der Suche nach dem Stein der Weisen.
Wenn du mehr über die Prager Alchemisten erfahren möchtest, empfehle ich die das Alchymisten und Magier Museum. Wabernde Dunkelheit und blubbernde Tränke erwarten uns schon im Eingangsbereich; wir tauchen nur zu gerne in diese geheimnisvolle Welt ein. Besonders gut gefällt mir das mystische Turm-Labor des Alchemisten Edward Kelley.
Obacht: Die Führung ist auf Englisch – die Texte im Museum sind ebenfalls englischsprachig (oder natürlich auf Tschechisch).
Doch zurück ins Goldene Gässchen: Wir verlieben uns auf Anhieb in die charmanten, farbenfrohen Häuser aus dem 16. Jahrhundert. Sie beherbergen kleine Geschäfte, Ausstellungen und Cafés.
Übrigens: Der Schriftsteller Franz Kafka lebte und arbeitete zwischen 1916 und 1917 in dem goldischen blauen Häuschen mit der Nr. 22.
Unser Tipp: Abends, außerhalb der Öffnungszeiten, kannst du die Straße kostenlos besichtigen (allerdings sind die Häuser dann geschlossen). Wir sind um 18 Uhr dort – und treffen relativ wenige Touristen an. Das Goldene Gässchen: ein Highlight unseres Prag-Trips.
In der Nähe der Burg befindet sich das Strahov Kloster. Das Bier der hauseigenen Brauerei gilt als das beste von ganz Tschechien. Das müssen wir natürlich testen und lassen uns im gemütlichen Biergarten ein St. Norbert schmecken – na gut, Herr Rheinhessenliebe genehmigt sich gleich zwei … Sehr spannend schmeckt das Sakura Amber Ale.
Wir reißen uns von unserem sonnigen Plätzchen los und spazieren weiter.
Wenig später treffen wir auf eine kuriose Sehenswürdigkeit: Ja, sind wir denn in Paris? Nein, das ist nicht der Eiffelturm, sondern sein kleiner Bruder: Der Aussichtsturm auf dem Petřín-Hügel ist 63,5 Meter hoch und besitzt stolze 299 Stufen (einen Lift gibt es aber auch). Oben angekommen bietet sich dir ein traumhafter Ausblick auf die Stadt.
Uns zieht es nun wieder hinunter zur Altstadt. Der Weg bergab ermöglicht uns viele unvergessliche Aussichten. Einer davon ist der Blick auf das Strahov Kloster.
An Prag können wir uns nicht sattsehen: An jeder Ecke entdecken wir etwas Neues – prächtige Häuser, eindrucksvolle Kirchen wie etwa St. Maria unter der Kette in der Lázeňská Straße oder das Altstädter Rathaus mit der imposanten Astronomischen Uhr sowie dem beliebten Glockenspiel (stündlich von 9 bis 21 Uhr).
Restaurants in Prag
Eines steht fest: Wir werden satt in der goldenen Stadt. Am ersten Abend lassen wir uns Fish and Chips im Irish Pub James Joyce schmecken – wir genießen je eine riesige Portion Backfisch mit Kartoffelecken. Dazu gibt es eine göttliche, hausgemachte Tatarensoße sowie leckeres Erbsenpüree.
Im Restaurant des Hotels Golden Star gibt es leckeren Ziegenkäse mit knackigem Gemüse.
Weiterhin empfehlen wir dir das Bohemia Restaurant in der Prager Altstadt. Unbedingt probieren musst du die tschechische Spezialität vepřo, knedlo, zelo – Schweinebraten mit Knödeln und Kraut.
Aktuell sehr gehypt werden die Trdelníks, gefüllt mit Eis. Prima: Wir können live zuschauen, wie das Gebäck hergestellt wird und genießen den feinen Zimtgeruch, den es verströmt. Die süße Leckerei schmeckt auch wirklich wunderbar.
Allerdings tropft das Eis dank des noch warmen Trdelníks schon nach kürzester Zeit auf Boden und Kleidung. Was für ein Schlabberschorch! Also nimm lieber einen ohne Eis; den üppigen Nachtisch erhältst du in Prag gefühlt überall – immer der Nase nach.
Nützliche Tipps für Prag
Parken in Prag ist so eine Sache – die Parkplätze sind sehr rar hier. In unserem Hotel hatten wir die Möglichkeit, eine sogenannte Parking Permission dazuzubuchen: So konnten wir die blau umrahmten Plätze an der Straße nutzen.
Gut zu Fuß solltest du sein in der goldenen Stadt. Wir haben unser Auto einfach stehen gelassen (einen eroberten Parkplatz sollte man hier nicht leichtfertig aufgeben!) und sind per pedes durch die Straßen geschlendert. Pack also unbedingt bequeme Schuhe ein.
Das Straßenbahnnetz ist aber auch gut ausgebaut. Tipp: Die Linie 22 ermöglicht eine preisgünstige Stadtrundfahrt.
Auf Englisch kannst du dich in Prag wunderbar verständigen. Erwarten kannst du hingegen nicht immer, dass jeder Deutsch spricht und versteht.
3 Tage Prag – unser Fazit
Prag ist uns richtig ans Herz gewachsen: Die Metropole versprüht ihren ganz besonderen Charme und glänzt mit ihrer reichen Geschichte. Wir hatten einen wunderbaren Aufenthalt und waren bestimmt nicht zum letzten Mal in der goldenen Stadt zu Gast.
Ich wünsche dir wie immer nur das Allerbeste, adschee!
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1 Kommentar
Hallo, nett auch mal einen anderen Reisebericht aus der Goldenen Stadt zu lesen, nicht überall sind Trauben von Menschen mit Handy zu sehen. Habe schon anderes gelesen, gerade Karlsbrücke. Leider ebenso wie überall zu sehen, die nutzlosen Graffiti,echt eine Schande. Lustig die Straße mit den kleinen bunten Häuser zu sehen. Das man dort lieber kein deutsch mehr kennt ist mir neu, vor der Wende konnte es fast ein jeder. Leider sind die Züge derart voll gestopft, dank 49€ Ticket das man es sich überlegen sollte, Herbergen sind wohl auch nicht mehr die wie mal. Nun gut und danke.