Horch emol: Heute habe ich mal fünf witzige rheinhessische Sprüche für dich.
Ich hoffe, ich bringe dich damit ein wenig zum Schmunzeln.
Diesen Artikel habe ich mal wieder mit einem Augenzwinkern geschrieben, denn du weißt ja: DEN einen Rheinhessen gibt es bekanntlich gar nicht.
Und keine Angst: Alle Sätze habe ich sinngemäß ins Hochdeutsche übersetzt, damit sie auch jeder verstehen kann. Rhoihessisch für Anfänger quasi. :)
Bevor ich dir nun aber fünf lustige rheinhessische Sprüche verrate, habe ich vorher noch etwas Unterhaltsames für dich: 7 Sätze, die dir als Rheinhesse bekannt vorkommen könnten.
5 lustige rheinhessische Sprüche, die du kennen solltest
Mer strunze net, mer hunn.
(Wir geben nicht an, wir haben.)
Ja, ja, Bescheidenheit ist eine Zier … Sehen wir hier einen Fall von rheinhessischem Unterstatement? Mitnichten: Diese Redewendung verwendet der Rheinhesse gerne mal, wenn er kokettieren möchte. Denn er weiß genau, was er oder auch seine Region zu bieten hat.
Obacht: Ab und zu hilft es durchaus, mal konkret zu zeigen, was man hat: Manchmal geht Touristen nämlich eine Sehenswürdigkeit oder ein Ausflugsziel durch die Lappen – weil sie die rheinhessische Attraktion einfach nicht finden.
Ein Beispiel dafür ist der großartige Walderlebnispfad im Lennebergwald.
Wenn de Hund net geschisse hätt, hätt er de Haas kriet.
(Wenn der Hund nicht geschissen hätte, hätte er den Hasen bekommen.)
Diesen anschaulichen Spruch habe ich schon das ein oder andere Mal selbst zu hören bekommen. Die Redewendung meint so viel wie: Wenn die Umstände anders gewesen wären, dann hätte man sein Ziel erreicht; aber es ist nun mal nicht mehr zu ändern.
Flotte Sprüche, die in eine ähnliche Richtung gehen: Wenn das Wörtchen wenn nicht wär, wär mein Vater Millionär oder ganz flapsig: Hätte, hätte, Fahrradkette.
Do hogge die, die immer do hogge.
(Da sitzen die, die immer dort sitzen.)
Es ist doch so: Der typische Rheinhesse besitzt viel Sitzfleisch und feiert sehr gerne. Diesen Spruch habe ich schon so oft auf Weinfesten gehört: Der Satz wird verwendet, um alte Freunde und Bekannte, die keine Veranstaltung auslassen, rustikal zu begrüßen und liebevoll zu necken.
Als Antwort gibt es meist schallendes Gelächter und stolz erhobene Schobbegläser. Manchmal fällt auch das ein oder andere rheinhessische Schimpfwort – das ist dann aber wirklich als Zuneigungsbekundung zu verstehen.
Vergess emol dei Redd net.
(Vergiss mal nicht, was du sagen wolltest.)
Ich sag mal so: Wenn der Rheinhesse sich in Fahrt gebabbelt hat, dann ist er kaum noch zu bremsen. Mit diesem Satz kann man den Redeschwall charmant-schnoddrig unterbrechen und selbst verbal loslegen – raffiniert.
Man muss aber jederzeit damit rechnen, dass der andere alles dafür tun wird, um selbst wieder das Wort zu führen; die nächsten Sätze gehören aber erst einmal dir.
Ei Gude, wie?
(Guten Tag, wie geht es dir / Ihnen?)
Zu guter Letzt: Diese rheinhessische Begrüßungsformel darf natürlich auch nicht in meiner Sammlung fehlen. Wir Rheinhessen machen es uns gerne leicht: Die Frage nach dem allgemeinen Befinden kann auch durch ein einfaches Gude noch mal verkürzt werden. (Herr Rheinhessenliebe begrüßt so immer seine Arbeitskollegen).
Ob im Bus, beim Einkaufen oder im Fußballstadion: Dieser kurze Fragesatz ist ein Muss.
Wenn du möchtest, kannst du gerne weitere rheinhessische Sprüche in die Kommentare schreiben – so erhalten wir eine kunterbunte Mundart-Sammlung.
Noch mehr Unterhaltsames findest du übrigens hier:
Ich wünsche dir wie immer nur das Allerbeste, adschee!
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2 Kommentare
Als gebürtige Rheinhessin lese ich deinen Blog sehr gerne. Bin mit einem Schwaben verheiratet. Hier gibt es ähnliche Sprüche. Ich kann eher schwäbische schwätze, aber meine Muttersprache habe ich nie vergessen. Wenn ich dringend zur Toilette muss, sagt mein Mann: Musst du e Rappelsche mache? Das habe ich aus meiner Kindheit behalten. Ade 👋
Liebe Gisela,
ja, den Satz kenne ich auch, der ist ist Rheinhessen sehr geläufig. :)
Adschee,
deine Kristin